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Kunst des Forschens / Veranstaltungen / dazwischen / dazwischen #2 / Ausstellungstext
 

dazwischen #2
Karolin Meunier, Mirjam Thomann
no projects were undertaken


Für dazwischen #2 sind die Künstlerinnen und Autorinnen Karolin Meunier und Mirjam Thomann eingeladen, sowohl in den Ausstellungsräumen des White Space, als auch im Rahmen der Publikation, Elemente Ihrer künstlerischen wie theoretischen Praxis zu realisieren. Der gemeinsame Fokus liegt auf der Figur des Shape Shifters, die zuletzt von dem US-amerikanischen Künstler und Kritiker John Miller exemplarisch besprochen wurde („Texte zur Kunst“ Heft 66). Der Begriff steht in der angloamerikanischen Theorie für eine Arbeitsweise, die sich dadurch auszeichnet, aus konzeptuellen oder ökonomischen Gründen in mehreren Disziplinen tätig zu sein, ohne diese zwangsläufig ineinanderfallen zu lassen. Die Perspektive des Dazwischen wird hier also eher als ein Sowohl-als-Auch betrachtet. Daran anknüpfend stellt die Ausstellung das gemeinsame Interesse der Künstlerinnen an einer Reflektion der eigenen Arbeitskonditionen und -methoden ins Zentrum. Die Kunst des Forschens zu befragen, heißt hier also auch, zu untersuchen, in welche Zusammenhänge der Künstler involviert ist und inwiefern diese zu Bedingungen werden, die jedes Forschungsvorhaben beeinflussen. Für die Konzeption der Publikation haben Meunier und Thomann die Einladungsstruktur ausgedehnt und weitere Künstler/innen und Autor/innen um Text und Bild-Beiträge gebeten.

Karolin Meunier (*1975) lebt in Berlin und ist gegenwärtig Researcher im Fine Art Department der Jan van Eyck Academie Maastricht. In ihren Videos, Rauminstallationen und Publikationen steht häufig die Kommunikationssituation zwischen Betrachter und Künstler im Mittelpunkt. Die Kamera fungiert dabei als Werkzeug um das Verhältnis von Öffentlichkeit und Theatralität performativ auszuloten und Denkprozesse sichtbar zu machen. Die dabei entstehenden Videos und Textplakate, sowie die für die Installation verwendeten Materialien werden wie Module behandelt, die zum Teil kontextspezifisch entwickelt werden und zugleich unterschiedlich kombinierbar sind. Sprachliche wie architektonische Strukturen werden von Meunier mittels der eigenen Bewegung im Raum ebenso nachvollzogen wie der mutmaßliche Zuschauer sich einschreibt in ihre Aktionen, insofern sie aus ihm einen Zeugen ihrer Tätigkeit macht, einen Teilnehmer an der von ihr geschaffenen Situation.

Mirjam Thomann (*1978) lebt in Berlin und arbeitete nach ihrem Studium an der Hochschule für bildenden Kunst in Hamburg als Redakteurin bei der Zeitschrift „Texte zur Kunst“, für die sie nach wie vor als Autorin tätig ist. Ihre Installationen, Objekte und Videoarbeiten thematisieren die sozialen, architektonischen und strukturellen Parameter von (Ausstellungs-)Räumen und konstituieren sich aus kontextspezifischen Bezügen. Mit Rückgriffen auf vorgefundenes Material wird in Thomanns räumlichen Einbauten die ursprüngliche Funktion von Objekten durch marginale Veränderungen neu bestimmt – beispielsweise durch Farbauftrag, die Hinzufügung von Spiegelapplikationen oder die veränderbare Anordnung einzelner Elemente. So kommt museumstypisches Inventar wie Sockel oder Stellwände, aber auch einfache Baumarktmaterialien zum Einsatz, die in Anlehnung an die reduzierte Formsprache der Minimal Art in Zwischenräumen und Passagensituationen installiert werden und einen unbestimmten Zustand zwischen Innen und Außen, Öffnen und Schließen markieren, der den Handlungszusammenhang des Betrachters adressiert.

 
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